Feslkunst - Der
Messak |
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Das
Plateau, wo der Geist wehte.
Dies ist der
Titel eines Kapitels, welches Alfred Muzzolini in seinem Buch "Les
Images Rupestres du Sahara" (1995) dem Messak widmete. Die Mitglieder
von AARS sind dem Messak besonders verbunden: Man könnte fast sagen, daß
die Vereinigung auf dem Plateau geboren wurde. Während unserer ersten
Treffen gab es meist Berichte über neue Funde, die unsere Mitglieder in
diesen Wadis gemacht hatten, "wo der Geist wehte".
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Photo satellite du
Messak avec le Tadrart Acacus et les ramifications orientales du
Tassili-in-Ajjer. |
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L'explorateur
Heinrich Barth, premier européen à explorer le Messak. |
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Relevé de l'" Apollon des Garamantes " par H. Barth. |
Gérard Jacquet, Giancarlo Negro, Anne Michelle und Axel van
Albada, Gabriele und Rüdiger Lutz, Christine und Yves Gauthier,
Jean-Loïc Le Quellec, Annie und Gérard Garcin und viele andere
haben uns stundenlang beschäftigt mit der Projektion ihrer
letzten Fotografien von erstaunlichen unpublizierten
Gravierungen. Diese neuesten "Entdeckungen" sollten aber keinen
glauben machen, daß die Gravierungen des Messak vorher in Europa
unbekannt waren. Bereits 1857 hatte H. Barth in den
Beschreibungen seiner Reisen in Nord- und Zentralafrika einige
von ihnen veröffentlicht, was großes Erstaunen hervorrief. |
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1932 erforschte eine Expedition unter der Leitung des deutschen
Ethnologen Leo Frobenius die Wadis Tillizaghen, I-n-Habeter und
Bergiug (Berjuj).1937 veröffentlichte er "Ekade Ektab", ein Buch |
La gravure de l'"
Apollon des Garamantes ".
W. Tilizzaghen. |
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über die Felskunst des Fezzan mit vielen der Fotografien und
der Zeichnungen des Malers Cuno. |
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Les " Meerkatzen
" (selon Frobenius) ou " Gatti mammoni " (selon Graziosi) qui
dominent le puit de Matkhendouche. |
Les gravures sur la
paroi surmontant le puit de Matkhendouche (Ekade Ektab, 1978) avec les "
Meerkatzen " (au sommet), le théranthrope qui traîne un rhino (à
gauche) et plusieurs girafes. |

Un des relevés de Cuno dans Ekade Ektab. Le théranthrope
de droite tient une petite antilope par le cou. |
Mit
der ersten Mission von Paolo Graziosi beginnt 1938 das
systematische Studium der Felskunst im Messak. Dieser Professor
von der Universität Florenz brachte es fertig, mit der
Auswertung von Bild-Überlagerungen, Patinas und der
dargestellten Objekte eine relative Chronologie für die
Gravierungen der Region zu erstellen.
Er identifizierte eine ältere Periode mit Gravierungen der
"fauna selvaggia" (Mit der ersten Mission von Paolo Graziosi
beginnt 1938 das systematische Studium der Felskunst im Messak.
Dieser Professor von der Universität Florenz brachte es fertig,
mit der Auswertung von Bild-Überlagerungen, Patinas und der
dargestellten Objekte eine relative Chronologie für die
Gravierungen der Region zu erstellen.
Er identifizierte eine ältere Periode mit Gravierungen der "fauna
selvaggia" naturalistische Rinder, oft mit Halsband und
Anhänger, dargestellt mit großem künstlerischen Gefühl. Graziosi
dachte zuerst, daß der Höhepunkt der "Hirten"-Kunst
zusammenfiel mit dem Rückgang der Jagd. Aber die vielen
Bildüberlagerungen an Lokationen im Messak veranlaßten ihn,
seine Meinung zu modifizieren.
Er erkannte, daß die Traditionen der Jäger sich in der "Hirten"-Kunst
fortsetzten. Die schematischen, hier seltenen Darstellungen der
Pferde-Periode vervollständigen die Sequenz der Werke vor
der Kamel-Zeit.
Nach Paolo Graziosi und vor der Gründung von AARS verdanken wir
unsere Kenntnis der Felskunst des Messak auch dem kürzlich
verstorbenen Jan Jelínek und unserem Freund Giancarlo Negro,
beide publizierten interessante Arbeiten über diese Region
(siehe Bibliographie).
Letztendlich kann man über die Gravierungen des Messak nicht
sprechen, ohne ein paar Worte über das faszinierende Plateau zu
verlieren. Dieses fällt von den steilen Flanken im Norden und
Westen ohne wesentliches Relief ab zur Sandsee von Murzuk.
Nur die Einschnitte der Wadis unterbrechen den hoffnungslos
ebenen Horizont, der sich im Endlosen verliert. Lange Zeit ist
es kaum besucht worden, da die Trockenheit der letzten
Jahrhunderte ein Überleben schwierig machte.
Steinmonumente und Spuren von Pfaden sieht man jedoch oft. Wer
baute sie, wer reiste auf ihnen?
Wenn die Steine auf den Flächen und den Kanten vollständig
patiniert sind, sind diese vorgeschichtlich. Wenn man diese
Steine auf dem Plateau sorgfältig betrachtet, stellt man fest,
daß eine große Zahl bearbeitet ist: sie sind neolithisch oder
paläolithisch.
Leider gibt es unter diesen Hinterlassenschaften eine Menge
Erdöl! Gewisse
westliche Gesellschaften,
die in diesem Wüstengebiet nach Erdöl prospektieren und es
fördern, sind nicht von den heute weit entfernt wohnenden
Einwohnern kontrolliert worden.
Sie haben ohne Respekt vor dem regionalen Kulturerbe gearbeitet.
Dabei wurden Kanten von Gravierungen abgeschlagen,
vorgeschichtliche Wege und viele andere Hinterlassenschaften
über beträchtliche Entfernungen zerstört. Glücklicherweise haben
die libyschen Behörden in den letzten Jahren diese Massaker von
westlichen Gesellschaften* an ihrem Kulturerbe erkannt und
Regeln festgelegt.
Trotzdem ist es erforderlich, die Kontrollen schnell und
ernsthaft zu verstärken, denn die enorme Finanzkraft dieser
Gesellschaften kann es ihnen leicht machen, die Nachweise zu
verbergen. |
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Bubalus
(Homoioceras) antiquus.
W. Tilizzaghen |
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Un théranthrope avec
sa proie, un rhinocéros,
conduit un groupe d'éléphant, en étant monté sur
l'un d'eux. W. Meseknan. |
Un rhino avec son
petit. W. Imrawen |
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Une gravure
exceptionnelle, clairement pastorale. On peut
distinguer plusieurs mâts trifides où sont accrochés
des récipients, et une scène de traite parmi plusieurs bovins,
en bas à droite. Une figure, au milieu, est entrain d'accrocher
un récipient à l'un de ces mâts. W. Tiksatin. |
La plupart des
gravures se trouve sur les falaises
des wadis qui sont souvent relativement riches
de végétation. El Awrer. |

Tombe préislamique avec des pierres gravées.
Au premier plan un thérantrope a été gravé sur
une pierre dressée du monument. W. Tilizzaghen. |
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Sentier préhistorique
sur le plateau du Messak. |
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Vestiges d'un atelier
de taille paléolithique.
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Les pistes
d'exploitation pétrolière sur le Messak
entre les wadis Beddis et l'I-n-Erahar. Le quadrillage
a un pas Est-ouest de 200m. Dans la partie la plus
blanche, la surface du plateau a été totalement détruite. |
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Une gravure à coté
d'une piste pétrolière dans l'In Elobu.
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Une des pistes
pétrolières qui descend du plateau à El Awrer. |
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* wir
betonen dies, weil der Westen als erster verantwortlich ist für
eine große Zahl von unverzeihlichen Zerstörungen wegen seines
ungezügelten Durstes nach Öl zu beschränkten Preisen. |
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Letzte
Aktualisierung
den
20.12.2014
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